Das Haus der Offiziere (HdO) in Brandenburg an der Havel steht vor einer existenziellen Bedrohung. Wie Geschäftsführer Andreas Walz im WebTalk schildert, zielt ein Antrag der AfD-Fraktion darauf ab, die institutionelle Förderung des Zentrums zu streichen und durch eine projektbasierte Finanzierung zu ersetzen. „Es ist massiv und existenziell“, beschreibt Walz die Situation, in der das Zentrum um seine Zukunft kämpfen muss. Der Antrag trägt den zynischen Titel „Jugendarbeit langfristig stärken“ und würde die Entscheidung über die Angebote des HdO stärker von politischen Interessen abhängig machen.
Wir werden institutionell gefördert, und genau das wollen sie ändern, um uns in eine Projektförderung zu zwingen und selbst zu entscheiden, was passt und was nicht.
Andreas Walz/Geschäftsführer HdO
Finanzielle und organisatorische Belastungen
Die Folgen für das Zentrum wären gravierend: Bereits jetzt stemmt das HdO über 140 Veranstaltungen im Jahr, um mehrere hunderttausend Euro selbst zu erwirtschaften. „Das bedeutet Selbstausbeutung und prekäre Beschäftigungsverhältnisse“, erklärt Walz. Zusätzlich bindet der ständige Arbeitsaufwand durch politische Abwehrkämpfe Kapazitäten, die dringend für andere Aufgaben benötigt würden, wie etwa die energetische Sanierung des Gebäudes oder die digitale Modernisierung.
Solidarität und Netzwerke
Walz sieht die Lösung in Solidarität und lokalen Bündnissen. In Brandenburg an der Havel hat das HdO ein Netzwerk mit über 100 zivilgesellschaftlichen Organisationen aufgebaut, um gemeinsam gegen die politischen Angriffe vorzugehen.
Neben der lokalen Ebene fordert Walz auch Unterstützung von Landes- und Bundesebene. Denn das Problem ist nicht nur ein lokales, sondern betrifft viele soziokulturelle Einrichtungen, die ähnliche Angriffe erleben.
Der Landesverband ImPuls Brandenburg e.V. hat in einem offenen Brief auf die Situation der Soziokultur im Allgemeinen und auf die Bedrohung des HdO aufmerksam gemacht. Das HdO informiert auf seiner Website über die aktuellen Entwicklungen.