Wie wir in hitzigen Zeiten kommunizieren können

Paulina Fröhlich vom Think Tank Das Progressive Zentrum zeigt in ihrem Impulsvortrag, wie eine demokratiestärkende Kommunikationspraxis aussehen kann.
Juli 25
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Ausgehend von einem umfassenden gesellschaftspolitischen Lagebild, geprägt von Vertrauensverlust, dem Aufstieg radikaler Kräfte und einer ungeduldigen „Move fast and break things“-Mentalität, entwickelt Paulina Fröhlich vom Think Tank Das Progressive Zentrum konkrete Perspektiven für den Alltag soziokultureller Zentren. Dabei bringt sie drei fiktive Figuren mit: Onkel Ralf, der laut und meinungsstark auftritt. Frau Weber, eine sachliche Haushaltspolitikerin. Und Txai, ein junger Mensch, der sich zunehmend zurückzieht.

Anhand dieser drei Personas entfaltet sie das Konzept der radikalen Höflichkeit, eine Strategie für die Gesprächsführung in schwierigen politischen Kontexten. Haltung zeigen heißt nicht, Konflikte zu vermeiden. Es geht darum, zuzuhören und Position zu beziehen. Um klare Kommunikation, die auch in schwierigen Gesprächen respektvoll bleibt. Und darum, politische Differenzen anzusprechen, ohne Menschen vorschnell auszuschließen.

Was soziokulturelle Einrichtungen aus dem Impuls mitnehmen können:

  • Haltung zeigen, aber strategisch
  • Zielgruppen konkret denken, nicht abstrakt
  • Politische Bedeutung sichtbar machen in Sprache, Struktur und Allianzen

Fröhlich plädiert dafür, mutig über das eigene Selbstverständnis nachzudenken, Position zu beziehen und ungewöhnliche Allianzen zu schmieden. Sie liefert keine Patentrezepte, aber eine klare Einladung: Den Dialog gestalten. Demokratisch. Empathisch. Radikal höflich.

Sven Rosenberger

leitet die Öffentlichkeitsarbeit des Bundesverbandes Soziokultur e. V.